Erstmals Forellenkurs in der Bergbauernschule Hohenlehen im Ybbstal

Am Freitag, dem 21. Jänner 2022, fand erstmals ein Forellenkurs an der landwirtschaftlichen Fachschule Hohenlehen in der schuleigenen Fischzuchtanlage statt. Beim Ganztageskurs stand die bäuerliche Forellenproduktion in Theorie und Praxis am Programm.

Bäuerliche Forellenaufzucht vom Ei bis zum Speisefisch

Direktor Leo Klaffner begrüßte als Gastgeber die 17 Teilnehmenden mit den Worten: „Es freut mich besonders, erstmals einen Forellenkurs bei uns abzuhalten. Der Zeitpunkt ist ideal, da man derzeit die Fischentwicklung vom Ei bis zum frisch geschlüpften Brütling im Bruthaus sehen kann.“ Das Bruthaus war definitiv eines der Highlights der Weiterbildungsveranstaltung. Ein Teil der Setzlinge wird nämlich für den eigenen Besatz vor Ort erbrütet und aufgezogen. Eier mit Augenpunktstadium, frisch geschlüpfte Dottersackbrut und kleine Brütlinge konnten begutachtet werden. Durch die Anlage führte Thomas Pechhacker, der ganzjährig die Anlage betreut und Praxiswissen aus erster Hand weitergab. Im Schlacht- und Verarbeitungsraum durften die Teilnehmenden dann selbst Hand anlegen und unter fachkundiger Anleitung durch Fachschullehrer DI Paul Egger Saiblinge filetieren. Vorab gab es natürlich die Theorie zur Praxis. Melanie Haslauer von der Landwirtschaftskammer NÖ erklärte alles Wissenswerte rund um die bäuerliche Forellenproduktion und die rechtlichen Vorgaben. Ein Foto- und Videovortrag von Fachlehrerin Helga Blaimauer gab Einblicke in die fachgerechte Fischvermehrung.

Durchflussanlage am neuesten Stand der Technik

Die nach dem Stand der Technik errichtete Durchflussanlage ging im Herbst 2019 in Betrieb. Damit ist die niederösterreichische Fachschule österreichweit Vorreiter auf dem Gebiet der Forellenproduktion. Die Schülerinnen und Schüler lernen in ihrer Ausbildung alle Handgriffe, die hier nötig sind. Es werden Regenbogenforellen, Saiblinge und Bachforellen nach biologischen Standards aufgezogen. Die Außenanlage umfasst je zwei Becken aus Rundholz und aus Beton mit einem Fassungsvermögen von rund 200 Kubikmetern. Gespeist wird die Anlage mit 14 Sekundenlitern Quellwasser. Die Jahresproduktionskapazität beträgt 2.000 Kilogramm Fisch zum Eigenbedarf für die Schulküche.

Die Weiterbildungsveranstaltung wurde vom Veranstalterteam des Ländlichen Fortbildungsinstitutes (LFI) NÖ und der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer durchgeführt. Der Kurs wurdee mit Unterstützung von Bund, Ländern und Europäischer Union aus Mitteln des EMFF gefördert.