Größter neuer Karpfenteich im Waldviertel erhält Namen

Im Rahmen einer feierlichen Teichtaufe am Freitag den 9. September 2022 durch Karpfenkönigin Luna I. erhielt der größte Karpfenteichneubau seit Jahrzehnten mit mehr als 5 Hektar Fläche den Namen "Josefsthaler Teich".

 

Errichtet wurde dieser von der Schlossfischerei Litschau und den beiden Geschäftspartnern Franziskus Seilern-Aspang und Markus Schlosser. Voller Spannung erwarteten die zahlreichen Ehrengäste und Besucherinnen und Besucher den neuen Namen und bestaunten die beeindruckenden Ausmaße und technischen Details. Gegenwärtig noch nicht mit Wasser befüllt, bot sich ein spektakuläres Bild, das in der Form bald unter Wasser versteckt sein wird. Dann ist der Teich Lebensraum für die Karpfen, die hier künftig zu Speisefischen aufgezogen werden. Auch viele andere Lebewesen werden sich im Sinn der Biodiversität in dem Karpfenteich in Zukunft tummeln.

Eine große Runde mit unzähligen Ehrengästen kam im September nach Josefsthal, nordwestlich der Stadtgemeinde Litschau in Niederösterreich. Die Schlossfischerei Litschau und der Niederösterreichische Teichwirteverband hatten zur „Teichtaufe“ geladen, eine feierliche Namensgebung für einen neu errichteten Karpfenteich. Vor Ort gab es den größten Teichneubau der letzten Jahrzehnte mit einer Fläche von 5 Hektar und einem Umleitergerinne von 500 Meter Länge zu bestaunen. Nachdem das Projekt vor sieben Jahren seinen Anfang nahm und der Bau im Dezember 2021 startete, steht der Anschluss nun kurz bevor. „Ohne Wasser ist nachvollziehbar, welche Arbeit geleistet und welch enorme Massen in dem einige hunderttausend Euro teuren Projekt bewegt wurden, bemerkte Franziskus Seilern-Aspang, Geschäftsführer der Schlossfischerei Litschau sichtlich stolz auf einen der modernsten Teiche des Waldviertels und dankte dabei allen Beteiligten.

 

„Rund 84 Prozent der niederösterreichischen Teichfläche liegt im Waldviertel, wie die Ökostation im Waldviertel vom Bundesamt für Wasserwirtschaft analysiert hat“, berichtete Verbandsgeschäftsführer Leo Kirchmaier: „Das sind in Summe ca. 1.700 Hektar. Ein Großteil der Waldviertler Fischteiche liegt im Norden des Gmünder Bezirks. Die Karpfenteichwirtschaft ist untrennbar mit der Region verbunden und der Karpfen gehört genauso wie Erdäpfel und Mohn zu den Genüssen des Waldviertels. Es freut uns besonders, dass nun ein Teich hinzukommt, entspricht dies doch genau den Zielen des Nationalen Strategieplans für die Aquakultur und Fischerei 2021-2027, laut dem eine Produktionsausweitung von 687 (Jahr 2020) auf 800 Jahrestonnen karpfenartiger Fische vorrangig über Neuanlagen und die Revitalisierung von Teichanlagen angestrebt wird.“ Kirchmaier bedankt sich auch bei der Kleinregion Waldviertel Nord, die die Bewusstseinsbildung über Teichwirtschaft in ihrem Maßnahmenkatalog zur Klimawandelanpassung in der Region verankert hat, für die gute Zusammenarbeit. Dieses Beispiel zeigt, dass auch auf Ebene der Gemeinden die vielfältigen Leistungen der Teich erkannt und honoriert werden.

„Teichneubauten werden für die nächste Generation errichtet“, erklärte der stellvertretende Obmann des NÖ Teichwirteverbandes, Andreas Kainz bei der feierlichen Ansprache: „Die Branche hat geringe Renditen. Dazu kommen derzeit Herausforderungen wie explodierende Futtermittel- und Treibstoffpreise. Aber Herausforderungen sind da, um gestemmt zu werden. Wir hoffen auf ein Teuerungspaket, wie in der klassischen Landwirtschaft, um die Mehrausgaben etwas abfedern zu können.“

Nach den einleitenden Worten kam es dann zur feierlichen Enthüllung des neuen Teichnamens. Aber zuvor musste das Publikum noch erraten, nach welchen Kriterien Teiche üblicherweise benannt werden. Typisch für das Waldviertel wäre etwa ein Bezug zur Ortschaft, den Teichbauern, der umgebenden Landschaft oder der Nutzungsart. Und wie heißt nun das neue Prachtexemplar? Feierlich wurde der Name enthüllt und der Teich durch Karpfenkönigin Luna I. mittels Karpfenzepter auf den Namen Josefthaler Teich getauft. Die Ortschaft war also der Namensgeber. Der NÖ Teichwirteverband hat die Bezeichnung umgehend beim Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen gemeldet, damit künftige Kartenwerke darauf Bezug nehmen. Die Festgesellschaft feierte den „Neuankömmling“ ganz so wie es sich gehört – mit Speis und Trank bis in die Abendstunden hinein. Eins sei noch verraten, die technischen Details zum neu errichteten Josefsthaler Teich werden in einer der nächsten Ausgaben von Österreichs Fischerei im Detail vorgestellt.