Mit Zepter-Überreichung an NÖ Karpfenkönigin: Start in den Projektsommer
Mit der feierlichen Überreichung eines Karpfenzepters an die NÖ Karpfenkönigin Luna I. und einer „Teichtaufe“ in Thaures bei Heidenreichstein startet der Teichwirteverband in einen ereignisreichen Projektsommer.

Zepter-Überreichung an NÖ Karpfenkönigin
Andreas Kainz hat als Obmann-Stellvertreter des NÖ Teichwirteverbandes der NÖ Karpfenkönigin Luna I am Dienstag, den 11. Mai 2021 das frisch aus Lindenholz geschnitzte Karpfenzepter im Beisein von Geschäftsführer Leo Kirchmaier und Vorstandsmitglied Friedrich Hofbauer verliehen. „Mit dem Karpfenzepter möchten wir ein sichtbares Zeichen für den Start in den Projektsommer unseres Verbandes setzten. Da es heuer so Vieles zu eröffnen gibt, braucht unsere Karpfenhoheit Luna I. natürlich auch ein würdiges Zepter um bei der Einweihung und Eröffnung entsprechend unterstützen zu können“, zeigt sich Kainz erfreut.

Umfangreiche Leuchtturmprojekte der Teichwirtschaft vor Eröffnung
„Wir haben im Verbandsbüro die Corona-Pandemie mit den vielen Lockdowns intensiv für die Projektarbeit genutzt“, berichtet Verbandsgeschäftsführer Leo Kirchmaier und gibt einen ersten Vorgeschmack auf den Sommer: „Neben in Summe 72 geplanten innovativen Spiel- und Informationstafeln an Teichen in ganz Österreich, den CarpTrails, geführten Radtouren an Teichen als Verschmelzung von klassischer Wissensvermittlung mit Betriebsbesichtigung mithilfe von E-Lastenrädern, arbeiten wir aktuell auch gerade an der Einreichung des „Waldviertler Teichabfischens“ zur Auszeichnung als immaterielles Kulturerbe bei der UNESCO“.
Mit Informationstafeln Teiche vor den Vorhang holen
Ein bisher nie dagewesenes Projekt im NÖ Teichwirteverband in Art und Umfang ist sicherlich jenes der innovativen Spiel- und Informationstafeln an Teichen. „Seit rund eineinhalb Jahren arbeiten wir intensiv an der Planung und Umsetzung“ verrät Kirchmaier als Projektleiter insbesondere im Hinblick auf die umfangreichen behördlichen Bewilligungen. „Wir möchten dabei die Teiche unserer Region vor den Vorhang holen. Viele liegen etwa in naturschutzfachlich geschützten Bereichen, wie Natura 2000 Gebieten, oder weisen historische, technische oder ökologische Besonderheiten auf. Diese Geschichten wollen wir den Leuten erzählen und auch die jahrhundertealte, handwerkliche Praktik des Teichabfischens erklären. Denn ohne die Bewirtschaftung würden diese Juwelen der Landschaft schnell wieder verschwinden“ so Obmann-Stellvertreter Kainz.
Teichtaufe mittels Zepter
„Ein weiteres Projekt wird zukünftig die sogenannte Teichtaufe, vorrangig für Mitglieder, sein“ erklärt Kainz. „Werden also Karpfenteiche neu errichtet, dann verleihen wir in Absprache mit dem Eigentümer einen für die Region passenden Namen für den Teich“, so Kirchmaier weiter, denn „fast alle Teiche haben einen historisch gewachsenen Namen, der vielfach auch spezifisch für die jeweilige Karpfenteichregion ist. Typisch für das Waldviertel ist etwa ein Bezug zur nahegelegenen Ortschaft, dem Teichbesitzer, der umgebenden Landschaft bzw. den Feldnamen oder der Nutzungsart. Die Teiche in der Nachbarregion Tschechiens haben hingegen oftmals einen religiösen Bezug.“ Die Teichtaufe vor Ort selbst obliegt dann der NÖ Karpfenkönigin als Patin. Zur Bezeichnung des Projektnamens Teichtaufe sei klargestellt, dass es sich dabei rein um den feierlichen Akt der Namensvergabe ohne religiösem Bezug handelt, ähnlich der Schiffstaufe.

„Hofbauerteich“ frisch getauft
„In dem Falle hat man sich für den Namen „Hofbauer-Teich“ entschieden und folgt damit den Waldviertler Traditionen“, so Kirchmaier und berichtet, dass der 2019 errichtete Teich etwa zwei Hektar groß ist. „Besonders interessant ist, dass dort schon einmal ein Teich bestanden hat, das geht aus historischen Kartenaufzeichnungen hervor und es konnte ein beim Teichbau gefundenes hölzernes Ablassrohr aus Tanne sogar auf 380 Jahre zurückdatiert werden“, weiß der Verbandsgeschäftsführer über die historisch weit zurückliegende Geschichte der Teichwirtschaft zu berichten. Nun geben wir seitens des NÖ Teichwirteverbandes den frisch verliehenen Teichnamen bei den Behörden amtlich bekannt. Über das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen wird dann mittelfristig der Name Eingang in das offizielle Kartenmaterial, die sogenannte Österreichkarte, finden. „Das ist quasi die offizielle Stammdatei, von der dann in weiterer Folge etwa für die Ausarbeitung einer lokalen Radfahr- oder Wanderkarte abgeschrieben wird, und der Name so mitübernommen wird“ weiß Kirchmaier Bescheid.